Martinsgans
Was hat es mit dem Festessen zum Martinstag und dem Brauch der Martinsgans auf sich? Erfahre mehr zu der Bedeutung und den Hintergründen dieses Gerichts.
Am Martinstag zu Ehren des Heiligen St. Martin gilt als Brauch heute vor allem das Martinsgansessen. Traditionell wird in Deutschland, bei dem Gericht, die Gans mit Rotkohl und Semmelknödeln oder Kartoffelklößen serviert.
Historische Begründung – Das Ende des Pachtjahrs
Ein Erklärungsversuch für das Brauchtum der Martinsgans hängt wohl mit der Lehenspflicht zusammen. In Zeiten des Adels und des Lehnswesens war der Martinstag der Tag, an dem das Pachtjahr auslief.
An diesem Tag mussten die Bauern bei ihren Lehensherren die Pacht begleichen, eine Abgabe namens „Martinsschoß“. Diese bestand oftmals in Form einer Gans, denn Gänse waren bei Höhergestellten sehr beliebt, konnte man neben einem Braten auch die Federn für Daunendecken und Schreibgeräte (Gänsekiel) verwenden. So wurde wohl der Begriff Martinsgans geprägt und weil der Martinstag oftmals mit Musik, Tanz und Festen gefeiert wurde, wurde hier die Gans zum passenden Festessen gemacht.
Die Legende um St. Martin
Gern wird versucht die Martinsgans mit den Erzählungen um St. Martin in Verbindung zu bringen. Laut Geschichte heißt es, dass der beim Volk sehr beliebte Geistliche Martin dazu gedrängt wurde, Bischof von Tours zu werden. Doch da er ein sehr bescheidener Mann war, hielt es sich des hohen Amtes nicht für würdig und versuchte unterzutauchen.
Hierbei versteckte er sich angeblich in einem Gänsestall, um der Bischofsweihe zu entgehen.
Doch das laute Geschnatter der Gänse verriet ihn, sodass er schließlich doch das Amt des Bischofs annehmen musste.
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